WELCHES SCHLOSS BENÖTIGE ICH FÜR MEIN EBIKE?
1. EINLEITUNG
2. BIKER-TYPISIERUNG UND GEFAHRENPOTENZIALE
3. DIEB-TYPISIERUNG
4. DIEBSTAHLSCHUTZSYSTEME UND SCHLÖSSER
5. FAZIT UND EMPFEHLUNG
EINLEITUNG
Wir haben uns mit der Thematik und Frage: "Welches ist das beste eBike-Schloss?" sehr intensiv auseinandergesetzt und kamen zu dem Ergebnis, dass es dieses "eine beste Schloss" nicht gibt!
Biker-Typen, Gefahrenpotentiale und insbesondere das eigene Nutzungsverhalten sind sehr individuell zu bewerten und geben letztlich den Ausschlag für den benötigten Diebstahlschutz.
Das Fazit vorab: Der richtige Mix macht die Alltagsnutzung smart und sicher.
Folgend möchten wir dir dabei helfen, dich selbst mit deiner individuellen Nutzung und deinem Umfeld etwas einzuschätzen. Aus dieser "Biker-Typisierung" lassen sich schon erste kleine Rückschlüsse ziehen. Zu wissen, "welchen Dieben" man wo begegnen kann, gibt auch hilfreiche Erkenntnisse und Hintergründe.
Wir stellen dir unterschiedliche "Diebstahlschutz-System und Schlösser" vor und gehen etwas auf deren Stärken und Schwächen ein. Am Ende fassen wir einiges Zusammen, ziehen ein Fazit und sprechen dir eine Empfehlung aus. Wir sind uns aber auch sicher, dass Du mit all diesen Informationen die auf dich warten, selbst in der Lage sein wirst, den für dich "besten Mix" zusammenstellen zu können.
ALLGEMEINES, GEFAHRENPOTENTIALE UND BIKER-TYPISIERUNG
ALLGEMEINES
Vor der Frage nach dem besten Diebstahlschutz, steht die Frage "WO ich das Bike WIE vor WEM schützen möchte"?
Diese Frage ist definitiv nicht ganz so einfach zu beantworten wie es die Verkäufer in Fahrradgeschäften - argumentativ und gewinnorientiert geschult - tun würden.
Beginnen wir einmal damit uns in eine Örtlichkeit einzudenken. Stell dir bitte vor Du lebst in einer belebten Stadt, dein eBike ist nachts nur bedingt geschützt vor dem Haus oder im Hinterhof abgestellt.
Dann wird selbst ein Rahmenschloss für 200 € nicht ausreichen, denn der Dieb trägt das Bike samt Schloss fort und macht sich in aller Ruhe an die Arbeit.
Wäre es zusätzlich mit einem GPS ausgestattet, verhindert dieses GPS-Tracking-System zwar den Diebstahl nicht, aber die Wahrscheinlichkeit das Fahrrad zurück zu erhalten erhöht sich.
Ein hochwertiges Falt- oder Bügelschloss (womit man das Bike u.U. an einem weiteren Gegenstand befestigen könnte) wäre da sicherlich besser und ausreichend geeignet. Es ist aber auch ziemlich nervig wenn Du am belebten Tag zum Kurzshopping beim Bäcker, der Post oder beim Kinder an der KiTa / Schule abholen ständig mit diesen komplexen Schwerschlössern beschäftigt bist und hantieren musst. Bei einem solchen Trip ist das Rahmenschloss die Wahl der Mittel.
Wir versuchen dir mit einem solch einfachen Beispiel die Komplexität aufzuzeigen und im Folgenden deinen individuellen Bedarf und die erhältlichen Diebstahlschutzsysteme übereinander zu legen und die passenden Schlüsse daraus zu ziehen. Am Ende wirst Du erkennen, dass es nicht dieses eine ausreichende Schloss gibt, sondern es eher der Mix aus mehreren Diebstahlschutzvorkehrungen ausmacht.
10 - 20% des Anschaffungspreises für ein Schloss
Zuerst räumen wir aber mal mit der immer wieder auftauchenden Faustregel auf, dass man für ein gutes und angemessenes eBike-Schloss (oder gar von Versicherungen geforderte) 10 - 20% des Anschaffungspreise des Bikes für den Diebstahlschutz investieren sollte.
Für eBikes im mittleren Preissegment bei ca. 3.000 - 4.000 € auch noch 300 - 800 € für das Schutzsysteme auszugeben, kann nur im grossen Interesse der Zubehörindustrie und des Einzelhandels zu finden sein.
Versicherungen verlangen bzw. wünschen zertifizierte Schlösser, die aber auch schon für deutlich unter 100 € erhältlich sind.
Grundsätzlich kann man natürlich nicht genug in Sicherheit investieren, in Bezug auf ein handelsübliches, mittleres eBike finden wir 100 - 250 € (max. 400 € für einen Hochwertschutz mit z. B. GPS) als völlig ausreichend.
Aber was bietet nun die Angebotspalette der Diebstahlschutzsysteme?
Zu unterscheiden sind aktive und passive, mechanische und elektronische Schutzsysteme. Die einen verhindern oder hemmen den Diebstahl, andere helfen bei der Wiederbeschaffung. (später mehr dazu)
Die neusten Systeme überwachen das Bike, melden Bewegungen oder Zugriffsversuche in Echtzeit auf das Smartphone und lassen z. B. die elektronische Antriebseinheit sperren (Bosch eBikeLock) oder Nachrichten ertönen. Je mehr automatisierte Steuer- und Einflussmöglichkeiten man hat, umso smarter wird das eBike.
Start-Ups designen seit einiger Zeit futuristische Fahrräder und nennen sie SmartBikes (z.B. VanMoof oder COWBOY). Diese SmartBikes sind vollgepackt mit modernster Technik.
Viele dieser smarten Technologien lassen sich aber durch Zubehör auch auf eBike übertragen und nachrüsten.
Welche dieser Schutzsysteme nun deinen Bedarf an Technik und deinen Sicherheitsanspruch bedienen, solltest Du aber auch an deinem grundsätzlichen Gefährdungspotential ausrichten.
GEFAHRENPOTENTIALE
Welche Aktivitäten, Rahmenbedingungen und Umstände nehmen Einfluss auf die Wahl des individuellen Diebstahlschutzes für dein eBike?
Fahrräder werden gestohlen wenn sie abgestellt und unbeaufsichtigt sind!
Um ein Diebstahlrisiko zu erkennen, stellen sich also die Fragen wann, wo, wie lange wird das Bike abgestellt?
Ist der Platz belebt, bewacht, verborgen usw.?
Ländliche Region vs Sammelparkplatz am Hauptbahnhof - Fahrradkeller vs Fahrradständer vorm Haus?
Langfinger lauern nicht überall - aber Gelegenheit macht Fahrraddiebe und die Häufigkeit eines Risikos erhöht die Wahrscheinlichkeit eines Diebstahles.
Folgende Tabelle dient als beispielhafte Orientierungshilfe, deren Erkenntnisse wir später in die Wahl des Systems einfliessen lassen können.
BIKER-TYPISIERUNG
Wenn man der eher freizeitorientierte Biker ist, über Radwege cruist, in beobachteten Biergärten einkehrt und das eBike nachts im Fahrradkeller aufbewahrt, dann nennen wir ihn den TYP GRÜN
Dem Businessbiker der damit in der ländlichen Region oder einer Kleinstadt zum Arbeitsplatz pendelt und den ein oder anderen Einkauf tätigt oder auch mal Freunde damit besucht, nennen wir TYP GELB
Den Citybiker, der sein eBike statt dem Auto oder dem ÖPNV zu allen Anlässen und Möglichkeiten nutzt. Vielleicht sogar seinen Kneipenbummel damit plant, kategorisieren wir als TYP ROT
Natürlich ist das alles fliessend und von mehreren Faktoren abhängig.
Es soll es nur etwas besser veranschaulichen und verständlicher machen, dass man durch sein individuelles Nutzungsverhalten Gefahren ausschliessen bzw. sie fördern.
FAZIT: von GRÜN zu ROT steigt die Diebstahlgefahr und macht einen höheren Diebstahlschutz notwendig.
Wo würdest Du dich einordnen / typisieren?
DIEB-TYPISIERUNG
DIEB-TYPISIERUNG
Wer ist es eigentlich der Fahrräder klaut?
Vor welcher Art "Dieben" müssen wir unsere eBIKEs schützen?
Man sollte ihnen zwar nicht zu viel Aufmerksamkeit schenken, aber immerhin sind sie in den vergangenen Jahren in Deutschland für ca. 300.000 "gemeldete Fahrrad-Diebstähle" verantwortlich. Tendenz steigend und die Dunkelziffer ist nicht bekannt, aber sicherlich deutlich höher!
In der Militärstrategie gibt es den Grundsatz, seinen Gegner kennen und einschätzen zu können, damit man die "richtigen Waffen" einzusetzen versteht.
Sicherlich reden wir hier nicht gleich von einem Krieg gegen Diebe, aber zu wissen wer, wie und wo sie aktiv sind kann bei der Wahl des angemessenen Diebstahlschutzen kein Fehler sein.
Der Gelegenheitsdieb
Wie es der Name schon sagt, nutzt er die Unaufmerksam- und Nachlässigkeit des Eigentümers.
Er überwindet keinen oder nur bedingten Diebstahlschutz. Er führt kein (grosses) Werkzeug mit, kann ein Bike aber verstecken oder weg transportieren.
Er geht nur ein geringes bis mittleres Risiko ein, hat in der Diebstahlstatistik aber einen sehr grossen bis den grössten Anteil, was letztlich auf Nachlässigkeiten der Eigentümer und dem "falschen Diebstahlschutz" zurück zu führen sein wird.
Inkognito ertappt wird er das Weite suchen. Gelingt ihm der Diebstahl, möchte er das Bike mit hoher Wahrscheinlichkeit selbst nutzen oder in sein unmittelbares Netzwerk abgeben. Zu oft sind es jedoch leider auch die Bikes, die man z. B. in Flüssen oder beschädigt im Gebüsch wiederfindet.
Eine Wiederbeschaffung dieses Diebesgut ist dennoch am Höchsten.
Gelegenheitsdiebe machen einen gewissen Prozentsatz der Gesellschaft aus und es gibt sie schlicht überall. Je mehr Menschen, desto mehr dieser Langfinger sind unter ihnen.
Der Kleinkriminelle
Er / Sie nimmt alles was nicht "Niet und Nagelfest" ist und versucht es zu Geld zu machen.
Er lernt Bike-Hotspots oder Abstellorte kennen und entwickelt Methoden Sicherheitssysteme auszuschalten und z. B. Schlösser in Sekundenschnelle zu knacken.
Geht er auf Raubzug, führt er das passende Werkzeug - für oftmals zuvor erkundetes Diebesgutes oder Hotspots - mit. Hat er das Bike entwendet und zu einer "sicheren Stelle" verbracht, ist er durchaus in der Lage weitere Schutzsysteme (stiller Alarm, GPS) auszuschalten. Das Diebesgut wird häufig eingelagert und den organisierten Banden angeboten. Er ist sich seiner Sache recht sicher, ist "abgewichst" und geht ein mittleres bis hohes Risiko ein.
Wird er inkognito ertappt, liegt zwar eine gewisse Gewaltbereitschaft vor, die aber wahrscheinlich vom Fluchtverhalten übertroffen wird.
Wird sein Lagerort durch die Ermittlungsbehörden / Polizei entdeckt, ist auch die Wiederbeschaffung möglich. Leider sind die Aufklärungsraten hier jedoch sehr gering.
Ähnlich wie oben, sind Kleinkriminelle allgegenwärtig und omnipräsent. Vielleicht lässt sich behaupten sie in Städten und Ballungsgebieten häufiger anzutreffen?!
Die organisierte Kriminalität
Diebstahl auf Bestellung, denn der Abnehmer steht vorher schon fest und nicht selten werden auch gezielt spezielle Ausstattungsmerkmale oder Premium-Marken geklaut.
TIPP-Geber und Informanten halten ähnlich wie Kleinkriminelle "Ausschau" und berichten oder verkaufen zuvor gestohlene Bikes an diese Strukturen. Ist es erst einmal dort angekommen, wird es entweder "entkernt" oder direkt in`s Ausland verbracht. Werden diese Banden selbst aktiv, räumen sie bei der passenden Gelegenheit und mithilfe des richtigen Werkzeuges ganze Fahrradparkplätze ab und lassen sie über Logistiknetzwerke sofort verschwinden. Sie gehen bis zum höchsten Risiko. Werden sie ertappt scheuen sie keine Gewalt.
In der Statistik ein eher geringerer Anteil. Betrifft es dein Bike ist es aber vermutlich auf nimmer Wiedersehen verloren.
Für diese Diebes-Banden muss sich der Aufwand rentieren. Schnell, viel, hochwertig! Sie organisieren sich an Hot-Spots und in Ballungsgebieten.
Wenn nicht das grosse Geschäft winkt, sind sie in Randgebieten, Kleinstädten und ländlichen Regionen eher nicht anzutreffen.
Eines haben aber alle Diebe gemeinsam
Sie wollen Erfolg, scheuen die öffentliche Aufmerksamkeit, wollen unerkannt und unertappt bleiben.
Ist das eBike aber erst einmal gestohlen und weg, wird es schwierig es unbeschadet (auch mit z. B. GPS) zurück zu erhalten.
Um genau dies zu verhindern, muss man Dieben also den Spass und die Aussicht auf den Erfolg nehmen, sowie versuchen die Öffentlichkeit an ihrem Vorhaben teilhaben zu lassen.
Das schafft man am ehesten durch einen Mix bzw. eine Kombination der Diebstahl-Schutz-Systeme und der klugen Wahl der Abstellorte!
DIEBSTAHLSCHUTZ-SYSTEME UND SCHLÖSSER
Welches sind die gängigen und erhältlichen Systeme und Schlösser für eBikes / Pedelecs / Fahrräder?
Grob vereinfacht teilen wir die Diebstahlschutzsysteme und Schlösser in acht Kategorien ein.
Wir stellen sie dir kurz vor, geben Hinweise wofür sie stehen und erlauben uns insbesondere für die Hauptschlösser eine kleine Bewertung.
DIEBSTAHLSCHUTZ-SYSTEME
1. die Registrierung / Codierung - passiver Schutz
Bikes erhalten über eine einmalige Nummer - aufgeklebt oder graviert - alternativ wird auch die eingestanzte Rahmennummer verwendet. Mit dieser wird eine Eigentümerregistrierung in ein Register eingepflegt, die im Falle eines Auffindens die Wiederbeschaffung für den Eigentümer ermöglicht. Solche Registrierungen bietet u.a. die Polizei, der ADFC (Rad-Verband) oder wird auch schon beim Kauf durch den Einzelhändler in die Herstellerkartei eingetragen.
2. die Motorsperre - passiver Schutz
Bei den meisten SmartBikes (VanMoof, COWBOY) serienmässig, bei z. B. eBikes mit BOSCH-Motor (KIOX, NYON) optional und bei neueren Modellen unter Nutzung der "Bosch Flow App" kostenlos erhältlich. Der Motor wird digital (elektronisch) gesperrt und kann nur mit einem Code, Smartphone oder Bordcomputer (Display) entsperrt werden.
3. das Rahmenschloss - aktiver Schutz
Von einfach bis highend, bietet das Rahmenschloss in seiner Basis zunächst nur eine Rollblockade, in dem am Rahmen des hinteren Radbaus ein Ringschloss montiert, das Hinterrad zwischen den Speichen umfasst und somit blockiert. In unterschiedlichen Ausbaustufen mit Bluetooth, GPS, Alarm und Smartphone-Schlüssel wird es ein echtes eBike-Smartschloss.
Mit einer Kette, Stahlseil oder Textilband (neu) kombiniert, wird ein Rahmenschloss von Diebstahl hemmend in einen echten Diebstahlschutz aufsteigen.
4. der eBikeAlarm - passiver Schutz (still) oder aktiver Schutz (schrill)
Insbesondere SmartBikes verfügen über einen stillen Alarm, der über Bewegungssensorik ausgelöst und mittels Mobilfunk den Eigentümer über sein Smartphone warnt und z. B. die o. g. elektronische Motorsperre aktiviert. Ähnliche Systeme lassen sich auch in eBikes versteckt nachrüsten und sind dann oft auch mit einer Art "GPS"-Überwachung gekoppelt.
Der schrille Alarm setzt hingegen auf die "Schaffung von Aufmerksamkeit" indem er durch die Bewegungssensorik ausgelöst mit bis zu 125dB losschreit. Verbaut im fest montierten Rahmenschloss oder als mobile Variante "Bremsscheibenschloss" oder "Bremshebelschloss". Ähnliche Systeme werden in Kürze durch ABUS angeboten, da hier ein Stückweit die Zukunft und Trend vermutet wird.
5. das Kleinschloss / Zusatzschloss - aktiver Schutz
Hierzu zählen z. B. die beiden oben genannten "Bremsschlösser" die in erster Linie das Wegschieben verhindern, aber durch Zusatzapplikationen wertvolle und relativ kostengünstige Bausteine in einem Diebstahlschutzsystem sein können.
Ein solches Zusatzschloss kann aber auch ein altbekanntes "Zahlen-Kabelschloss" sein, womit man z. B. zwei Bikes miteinander anketten kann. Hierzu lässt sich sicherlich auch ein kleines Stahlseil für das Rahmenschloss zählen, mittels man das Bike z. B. an einem Fahrständer schliessen kann.
6. das GPS-Tracking - passiver Schutz
Damit nimmt absolutes HighTech Einzug in die Welt der Fahrräder, bietet aber dennoch auch "nur" einen passiven Schutz und zielt auf die Wiederbeschaffung verlorener oder gestohlener eBikes hin.
Diese Systeme werden in den Rahmen oder Motor verbaut und an das "Bordnetz" angeschlossen oder wie bei dem HighTech-Rahmenschloss von "I LOCK IT" in eben diese externe Anbauteil integriert.
Eine wesentlich günstigere Alternative bildet z. B. der AirTag von Apple. Zwei innovative Österreicher haben dazu eine passende Klingel (AirBell) zur versteckten Aufnahme des AirTags erfunden.
Es streiten sich die Geister, ob man Langfinger durch einen Warn-Sticker auf das integrierte GPS hinweisen und somit vom Diebstahl abbringen sollte bzw. kann?!?!
7. der Warnhinweis (Aufkleber) - von passiv zu aktivem Schutz
Ist ein eBike registriert, verfügt es über eine elektrische Motorsperre, einen stillen Alarm oder GPS-Tracking ist es "passiv" recht gut geschützt und dem Gelegenheitsdieb kann man damit den Spass und Erfolg verderben.
Aber würde der Dieb auch "zuschlagen" wenn er das wüsste?
Kleine Warnhinweise schalten passiven Diebstahlschutz auf aktiv. Dies ist die Aufgabe unserer BikeSticker.
SCHLÖSSER
8. Schlösser (versicherungsrelevant)
Sie bilden zwar eine Hauptkategorie, ihre Vielfalt macht aber auch eine leichte Differenzierung in Unterkategorien (8.1. - 8.4.) notwendig. Diese Schlösser werden u. a. mit entsprechender Zertifizierung von eBike-Versicherungen gefordert (entsprechende Schutzklasse ist in den AGB's zu entnehmen - ab Secure-Level 10 - ca. 60 - 80 € - ist man bereits recht gut aufgestellt).
TIPP - eines dieser Schlösser sollte die Basis des Diebstahlschutzes deines eBikes bilden
8.1 das Kettengliederschloss
sehr flexibel, gross, sehr schwer und sicher - 3,5 von 5 Sternen
Stählerne und teilweise gehärtete Ketten unterschiedlicher Längen und Stärken bilden das Grundkonzept. Sie werden von Textilien oder Kunststoff ummantelt um den Rahmen oder die Kleidung zu schonen. Die Endglieder werden um Bike und Gegenstände gelegt und durch Vorhängezylinderschlösser verschlossen.
Diese Kettenschlösser sind sehr flexibel und sicher, aber je hochwertiger umso schwerer und dann kommen in der Spitze 4 Kg Zusatzlast auf Fahrer:in und Bike hinzu. Sie haben daher einen eher geringeren Marktanteil.
Pro: Flexibilität - 4,5/5, Sicherheit - 4/5
8.2 das Bügelschloss
starr, gross, schwer und sehr sicher - 4 von 5 Sternen
Bügel aus gehärtetem Stahl in U-Form, teilweise aus Bi-Metall um den unterschiedlichsten Gewalt- und Einflussfaktoren zu trotzen. Eine massive Grundplatte verschliesst das offene "U" und sichert es mit einem hochwertigen Sicherheitszylinderschloss. Das ist die einfache Rezeptur zu einem der sichersten Schlösser auf dem Markt. Ein Start-Up experimentiert daran, in das Schloss ein Pfefferspray zu integrieren, dass sich im Falle eines Aufbrechens freisetzt. Dennoch sind sie in den meisten Augen zu unästhetisch für moderne Lifestyle-Bikes. Ausserdem ist die starre Form ein nicht zu unterschätzendes Manko, da sie an z. B. Laternenpfählen durchaus Probleme bereiten kann.
Pro: Sicherheit - 5/5
8.3 das Faltschloss
flexibel, klein, schwer und sicher - 4 von 5 Sternen
Es sieht aus wie ein Metermass (Zollstock) aus gummiüberzogenem Stahl. Es kombiniert die Flexibilität des Ketten- mit der Sicherheit des Bügelschlosses. Und nicht nur weil man die länglich, starren Metallglieder aus gehärtetem Stahl sehr einfach und kompakt zusammenfalten und gut am Fahrradrahmen verstauen kann, haben sie derzeit vermutlich den grössten Marktanteil. Trotz der sehr flexiblen Handhabung machen sie es Dieben nicht leicht und geben dem Eigentümer einen recht hohen Sicherheitsindikator.
Erwähnenswert sei, dass man sich nicht von Billigangeboten blenden lassen sollte. Qualität von z. B. ABUS hat seinen Preis.
Pro: Flexibel - 4/5, Sicherheit - 4/5
8.4 das Textilschloss
sehr flexibel, sehr leicht und relativ sicher - 3,5 von 5 Sternen
Sie sind die Zukunft und haben bereits jetzt schon sehr hohe Standards erreicht. Unterschiedliche reiss-, zug- und feuerfeste Textilien umschliessen Metallseile und lassen einen sehr flexiblen und leichten Textilverbund entstehen, der den meisten Werkzeugen von Gelegenheitsdieben und Kleinkriminellen standhalten wird. Der Verschluss bildet bei einigen Modellen eine kleine Schwachstelle die sich aber durch ein kleines Bügel- oder hochwertiges Vorhängeschloss mit Sicherheitszylinder ausgleichen lässt.
Dieses Schloss lässt sich gut im Zubehör verstauen und entspricht vielen Ansprüchen an LifeStyle. Nachfrage und kluge Weiterentwicklung machen es zum künftigen Standard und "must have".
Pro: Gewicht - 5/5, Flexibel - 5/5
FAZIT UND EMPFEHLUNG
FAZIT
Tragen wir mal die wesentlichen Informationen zusammen
Natürlich ist eine solche Zusammenfassung immer auch ein stückweit subjektiv und ein eMountainbiker (eMTB) würde sich vermutlich über z. B. ein Rahmenschloss oder GPS amüsieren.
Aber wenn wir uns nochmals die BIKER-Typen GRÜN, GELB, ROT und die DIEB-Typen Gelegenheitsdieb, Kleinkrimineller etc. in Erinnerung rufen, dabei an Tag oder Nacht, Stadt oder Land denken; stellen wir fest das alles recht fliessend und ineinander übergehend ist.
Und genau so sollte unserer Meinung nach auch die Kombination der Diebstahlschutzsysteme / Schlösser sein und dabei im finanziellen Rahmen von 150 - 250 € (max. 400 € für Hochwertschutz mit z. B. GPS) bleiben.
Welcher BIKER-Typ warst Du und wie war deine Nutzungssituation?
An dieser Stelle kommen noch zwei weitere BIKER-Typen oder sagen wir Charaktere hinzu.
Der SmartBiker der immer auf dem neusten Stand der Technik ist und für die innovativen und elektronischen Gadget empfänglich ist. Bike abstellen fortgehen, das Smartphone schliesst das Schloss und aktiviert die Motorsperre, GPS und Alarm.
Andere, nennen wir sie mal LifeStyleBiker, haben es gerne minimalistisch, solide, robust und bewährt.
Kein Firlefanz und das Bike wird mit dem Panzerschloss am nächsten Baum angekettet.
Welcher Charakter steckt in dir?
Und wie war das doch gleich nochmal mit den Dieben?
Ohne Aufsehen und schnell zum Erfolg, dabei unerkannt und unertappt bleiben!
Die oben vorgestellten Systeme und Schlösser haben wir etwas vereinfacht in einer Tabelle zusammengefasst und sie bewertet.
EMPFEHLUNG
Für den Einkaufskorb des "Must Have"-Diebstahlschutzes empfehlen wir deshalb folgende Artikel
1. (Haupt)Schloss (versicherungsrelevant)
Faltschloss oder alternativ ein Textilschloss (ca. 60 - 80 €)
Dieses Hauptschloss dient neben dem grundsätzlich grössten Diebstahlschutz - insbesondere der Orange- / Rotbereiche - auch dem Nachweis für die Bike-Versicherung.
Bei längerem Stop lässt sich das Bike an Fahrradständern, Laternen oder anderen Bikes festmachen.
Das Faltschloss lässt sich ästhetisch und praktisch am Rahmen befestigen, jedoch ist die Nutzung beim Kurzhalt etwas nervig. Deshalb und um die grundsätzliche Sicherheit zu erhöhen, wird dieses Hauptschloss durch ein Rahmenschloss ergänzt.
Empfehlung: z. B. ABUS (Secure-Level >10)
2. Rahmenschloss
ggf. mit Zusatzfunktionen (ab 30 € / mit Zusatzfunktionen 150 - 200 €)
Rahmenschlösser haben zwar grundsätzlich und in ihrer Standardausführung eine nur diebstahlhemmende Funktion, welche über Tag vor dem Bäcker, auf dem Firmengelände oder im Fahrradkeller auszureichen scheint (Grün- / Gelbbereiche). Die Funktion erfolgt über Bügel und Schloss, kann mit z. B. Stahlseil zur Befestigung erweitert werden. Damit ersetzt es nie das Hauptschloss, bietet aber eine im Handling recht komfortable Ergänzung.
Wer etwas SmartBike-Luxus und eine Erhöhung des Sicherheitslevels wünscht, kann beim Highend-Rahmenschloss "I LOCK IT" einen elektronischen Smartphoneschlüssel (Öffnen und Schliessen via Bluetooth bei Annäherung oder Entfernung), einen schrillen Alarm und GPS-Tracking integrieren. Bei unserer Wahl des "I LOCK IT" konnten wir andere wie z. B. Zusatzschloss oder Alarm in der "must have"-Liste abwerten.
Empfehlung: "I LOCK IT" elektronisches Rahmenschloss mit Alarm (150 €) und GPS (200 €). Wem das zu viel des Guten ist, sollte auf jeden Fall ein "einfaches Rahmenschloss" (ca. 30 €) wählen. Auch hier bietet ABUS eine gute Auswahl.
Ein Rahmenschloss hat sicherlich etwas Altbackenes aus den 80igern, aber für uns ist es nicht wegzudenken. Schaut man sich bei hochwertigen eBike-Anbietern um, findet man wieder häufiger das Rahmenschloss in der Grundausstattung des Bikes.
Als zusätzliches Gadget böte sich statt GPS auch die angesprochene AirBell mit AirTag für ca. 55 € (beide Artikel) an.
3. Motorsperre
(bei BOSCH KIOX & NYON einmalig 10 €, neuere Modelle über "Flow App" kostenlos)
Grundsätzlich hat dieser ebikeLOCK keinen schützenden Einfluss auf eine Diebstahlsabsicht. Aber 1. ist es etwas eine wenig Genugtuung zu wissen, dass der Dieb weniger Freude hat und 2. kann diese Funktion durch das akustische Signal der Sperre und einen warnhinweisenden Aufkleber abschreckend wirken. 3. macht es das eBike smarter
Empfehlung: freischalten und nutzen, wenn es vom Hersteller angeboten wird
4. Warnhinweise
Aufkleber (2 €)
Hast Du ein verborgenes Schutzsystem, dann mache auch darauf aufmerksam. Es geht in erster Linie darum einen Diebstahl zu verhindern, nicht ein gestohlenes Bike wieder zu finden.
Wenn der Gelegenheitsdieb erkennt, dass das eBike GPS-getrackt oder der Motor gesperrt ist, greift er bestenfalls nicht zu oder entscheidet sich für ein anderes Bike. Macht die Sache nicht besser, aber der Schaden ist nicht bei dir.
WICHTIG: Solch ein Aufkleber hat aber auch eine positive Wirkung auf die Biker-Community. Beim Gerangel am Fahrradständer kann unbeabsichtigt der schrille Bewegungsalarm ausgelöst werden. Um Bikes mit Warnhinweis kann man einen Bogen machen.
Empfehlung: wenn verborgenes Schutzsystem vorhanden, dann Wirkung durch Hinweis erhöhen
5. Registrierung
des eBikes bei Hersteller, Polizei oder Internet (0 - 20 €)
Ist das eBike gestohlen oder verloren, kann eine Wiederbeschaffung durch die Registrierung ermöglicht oder beschleunigt werden.
Nebeneffekt einer Online-Registrierung ist auch der Eigentumsnachweis durch Detaildokumentation und Nummerierung/Codierung sowie ein Zustandsbericht für die Versicherung.
Auch hier gilt es einen Hinweis am Rahmen ersichtlich zu machen um eine abschreckende Wirkung zu erzielen, denn registrierte eMotoren, Rahmen und Bordcomputer lassen sich von Dieben und Hehlern nicht so gut und erfolgreich verkaufen.
Empfehlung: alternativlos und ein muss
Kühles Fazit für uns - aber ernüchternd für die Zubehörverkäufer
Leider werden Diebstähle nicht wirklich zu verhindern sein und es ist ebenso wenig vorherzusehen ob, wo und wann sich ein Dieb unser eigenes eBIKE in`s Auge fasst.
Ist dieser Moment gekommen, darf es ihm aber definitiv nicht leicht fallen das eBike zu stehlen.
Wir sind davon überzeugt, dass oben empfohlener Diebstahlschutz-Mix (GRÜN 100 - ROT 300 €) in allen Alltagssituationen einen sehr hohen, aktiven und passiven Schutz-Level für dein eBike erreicht.
Und dabei liegen wir weit unter den 10 - 20% des Anschaffungspreises (Bike 3.000 - 4.000 € / Diebstahlschutz 300 - 800 €) wie uns viele Verkäufer Glauben schenken wollen.
Wir denken, dass Du mit diesen Informationen die für dich richtige Wahl treffen wirst.
MEIN BEISPIEL
Selbsteinschätzung:
Ich lebe in Wiesbaden, bin am Rhein und in der Stadt unterwegs. Mein eBike (Wert ca. 4.000 €) steht im sicheren Fahrradkeller. Ich bezeichne mich als der "smarte FreizeitBiker im orange-roten Bereich".
Meine Ausstattung:
ABUS Faltschloss Level 8 (für die Stadt) - I LOCK IT-Rahmenschloss mit GPS, Alarm, Keyless-Use sowie Stahlseil (Kurztrip und am Rhein) - Bosch eBikeLock für KIOX - Warnaufkleber BikeSticker - Apple AirTag in einer genialen AirBell Fahrradklingel - Bike ist registriert und versichert
Kosten:
ca. 325 €
EBAY SHOP & AMAZON
Wir vermarkten ausschliesslich auf Ebay.
In dem Shop - SmartBike24 - findest Du alle derzeit verfügbaren Sticker und Aufkleber sowie den ein oder anderen hier vorgestellten Zubehör-Artikel.
Wenn wir den Artikel nicht anbieten können (z.B. durch Direktmarketing des Herstellers) verweisen wir per Link auf den entsprechenden Shop oder das AMAZON-Angebot.