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Welches Schloss benötige ich für mein e-Bike? 1/4

Kapitel 1 - Allgemeines, Gefahrentabelle, Biker-Typisierung


Vor der Frage nach dem besten Diebstahlschutz, steht die Frage WO ich das Bike WIE vor WEM schützen möchte?


Diese Frage ist definitiv nicht ganz so einfach zu beantworten wie es ein Verkäufer in einem Fahrradgeschäft argumentativ und gewinnorientiert geschult tun würde.


Aber warum das so ist kannst Du hier mit ca. 15 min Lesezeit, in vier Kapiteln hoffentlich recht verständlich und transparent nachlesen und erfahren.

Wir wünschen uns, dass Du am Ende auch deine richtigen Schlüsse und Erkenntnisse daraus ziehen kannst.


Stell dir vor Du lebst in einer belebten Stadt, dein e-BIKE ist nachts nur bedingt geschützt abgestellt.


Dann wird selbst ein Rahmenschloss für 200 € nicht ausreichen, denn der Dieb trägt das Bike samt Schloss fort und macht sich in aller Ruhe an die Arbeit.

Ist es zusätzlich mit einem GPS ausgestattet, verhindert dieses GPS-Tracking-System zwar den Diebstahl nicht, aber die Wahrscheinlichkeit das Fahrrad zurück zu erhalten erhöht sich etwas.


Ein hochwertiges Falt- oder Bügelschloss (das z. B. am Fahrradständer befestigt ist) wäre da sicherlich besser und ausreichend geeignet. Es ist aber auch ziemlich nervig wenn Du am belebten Tag zum Kurzshopping-Trip beim Bäcker und der Post oder beim Kinder an der KiTa / Schule abholen ständig mit diesen komplexen Schwerschlössern beschäftigt bist und hantieren musst.


Wir versuchen mit dir deinen individuellen Bedarf und die erhältlichen Diebstahlschutzsysteme übereinander zu legen und die passenden Schlüsse daraus zu ziehen. Am Ende wirst Du erkennen, dass es nicht dieses eine ausreichende Schloss gibt, sondern es eher der Mix aus mehreren Diebstahlschutzvorkehrungen ausmacht.


Zuerst räumen wir aber mal mit der immer wieder auftauchenden Faustregel auf, dass man für gute und angemessene eBIKE-Schlösser (oder gar von Versicherungen geforderte) 10-20% des Anschaffungspreise für den Diebstahlschutz investieren sollte. Für eBIKEs im mittleren Preissegment bei ca. 3.000 - 4.000 € auch noch 300 - 800 € für das Schutzsysteme auszugeben, kann nur im grossen Interesse der Zubehörindustrie und des Einzelhandels zu finden sein.



Versicherungen verlangen zertifizierte Schlösser, die aber auch schon deutlich unter 100 € liegen.


Grundsätzlich kann man natürlich nicht genug in Sicherheit investieren, in Bezug auf ein handelsübliches, mittleres eBIKE finden wir 100 - 250 € (max. 400 € für einen Hochwertschutz mit z. B. GPS) als völlig ausreichend.



Aber was bietet nun die Angebotspalette der Diebstahlschutzsysteme?


Zu unterscheiden sind aktive und passive, mechanische und elektronische Schutzsysteme. Die einen verhindern oder hemmen den Diebstahl, andere helfen bei der Wiederbeschaffung. Die neusten Systeme überwachen das Bike, melden Bewegungen oder Zugriffsversuche in Echtzeit auf das Smartphone und lassen z. B. die elektronische Antriebseinheit sperren oder Nachrichten ertönen. Je mehr automatisierte Steuer- und Einflussmöglichkeiten man hat, umso smarter wird das eBIKE. Mehr dazu stellen wir dir in einer grafischen Zusammenfassung im Kapitel 4 vor.


Start-Ups designen seit einiger Zeit futuristische Fahrräder und nennen sie SmartBikes.

Viele dieser smarten Technologien lassen sich durch Zubehör aber auch auf eBIKEs übertragen und nachrüsten.


In der im Kapitel 3 folgenden Vorstellung / Vergleich der einzelnen Systeme gehen wir näher auf ihre Besonderheiten ein.


Welche dieser Schutzsysteme nun deinen Bedarf an Technik und deinen Sicherheitsanspruch bedienen, solltest Du aber auch an deinem grundsätzlichen Gefährdungspotential (siehe folgende Tabelle) ausrichten.


Welche Aktivitäten, Rahmenbedingungen und Umstände nehmen Einfluss auf die Wahl des individuellen Diebstahlschutzes für dein eBIKE?


Fahrräder werden gestohlen wenn sie abgestellt und unbeaufsichtigt sind!


Um ein Diebstahlrisiko zu erkennen, stellen sich also die Fragen wann, wo, wie lange wird das Bike abgestellt? Ist der Platz belebt, bewacht, verborgen usw.?

Ländliche Region vs Sammelparkplatz am Hauptbahnhof - Fahrradkeller vs Fahrradständer vorm Haus?


Langfinger lauern nicht überall - aber Gelegenheit macht Fahrraddiebe!

Die Häufigkeit eines Risikos erhöht die Wahrscheinlichkeit eines Diebstahles.


​Folgende Tabelle dient als beispielhafte Orientierungshilfe, deren Erkenntnisse wir später (Kapitel 3 und 4) in die Wahl des Systems einfliessen lassen können.

Die Farben geben uns Hinweise auf das Gefährdungs- / Diebstahlpotenzial.



Wenn man also der eher freizeitorientierte Biker ist, über Radwege cruist, in beobachteten Biergärten einkehrt und das eBIKE nachts im Fahrradkeller aufbewahrt, dann nennen wir ihn den TYP GRÜN


Dem Businessbiker der damit in der ländlichen Region oder einer Kleinstadt zum Arbeitsplatz pendelt und den ein oder anderen Einkauf tätigt oder auch mal Freunde damit besucht, nennen wir TYP GELB


Den Citybiker, der sein eBike statt dem Auto oder dem ÖPNV zu allen Anlässen und Möglichkeiten nutzt. Vielleicht sogar seinen Kneipenbummel damit plant, kategorieren wir als TYP ROT


Natürlich ist das alles fliessend und von mehreren Faktoren abhängig. Es soll es nur etwas besser veranschaulichen und verständlicher machen.


FAZIT: von GRÜN zu ROT steigt die Diebstahlgefahr und macht einen höheren Diebstahlschutz notwendig.


Wo würdest Du dich einordnen / typisieren?




Ende Kapitel 1 - hier geht es zu Kapitel 2 - Dieb-Typisierung




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